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KUNST im KREISVERKEHR

Die Mittelbebauung von Kreisverkehren wird gerne als Kunstwerk ausgeführt.

Nun begab es sich in Ibbenbühren, die haben einen Kreisverkehr mit 10 grossen Stahlringen in der Mitte, ...

Ende 2012 ereignete sich dort ein Unfall.

Mein Informationsstand über den Hergang ist Folgender:

Ein 53-jähriger Fahrer überholte mehrere, vor dem Kreisverkehr wartende, Fahrzeuge mit überhöhter Geschwindigkeit. Die Einfahrt in den Kreisel gelang ihm nicht mehr. Das Fahrzeug hob an der Kante der Mittelinsel ab und kollidierte in Kopfhöhe mit den Stahlringen. Das Auto wurde völlig zerstört, 3 Ringe wurden aus der Verankerung gerissen, der Fahrer wurde eingeklemmt und musste, nach Befreiung, mit dem Rettungshubschrauber in die Klinik gebracht werden.

Dieser Unfall wurde sogar im TV als Beispiel für die Gefährlichkeit von Mittelbebauungen präsentiert.

Es gibt inzwischen schon eine Eingabe und eine Kommission auf europäischer Ebene um diesen „gefährlichen Missstand“ endlich zu regeln. (Nein, das ist keine ironische Anmerkung sondern Realität) Mehr „Vollkasko“ geht wohl nicht!

Dabei gilt immer noch:

1.)
Der Fahrer ist für den Kurs seines Fahrzeugs verantwortlich. Man sollte nicht gegen irgendetwas fahren. Nicht gegen Mittelbebauungen, gegen Häuser, Verkehrsschilder oder  Ampeln, Imbissbuden, Alleebäume, andere KFZ oder Fussgänger oder sonstige Hindernisse aller Art. Kommt es trotzdem zu solchen Berührungen handelt es sich in der Regel um einen Unfall (über die Definition von Unfall müssen wir auch noch mal nachdenken).

Ein Recht auf Auslaufzonen wie in der Formel 1 gibt es im deutschen Verkehrsrecht nicht. Die Genehmigungsverfahren wären wohl auch zu aufwändig. Wir brauchen ja allein über 30 Jahre für ein neues Stück Autobahn (siehe A33).

2.)
Die Familie in dem Van auf der gegenüberliegenden Seite des Kreisverkehrs war bestimmt heilfroh darüber, dass das fliegende Geschoss von der Mittelbebauung (Kunst) aufgehalten wurde und nicht in ihr Fahrzeug eingeschlagen ist.

3.)
Ablenkung durch die Ausführung der Kunst kann auch  nicht die Ursache gewesen sein. Sonst müsste man sämtliche Werbetafeln, Leuchtreklamen, KFZ-Aufdrucke, Hinweisschilder usw. aus dem Verkehr verbannen.
(Oh, kommt vielleicht später, gibt es da schon Pläne? ...)

 

Kreisverkehre halte ich ab einer gewissen Größe durchaus für sinnvoll. Sind diese zu klein ist das schwierig. Es gibt auch Untersuchungen die zeigen, dass eine Ampel bei hohem Verkehrsaufkommen effektiver ist (obwohl es einem nicht so vorkommt).

Am prinzipiellen Nutzen ist also nicht zu zweifeln. Die Bestückung der inneren Flächen darf aber in keiner Weise ein Diskussionspunkt sein. Diese Kritik würde nicht nur auf die Kreisel zielen sondern auf alle Bebauungen, Beschilderungen, Hinweise, Werbetafeln, Riesengartenzwerge und Sonstiges neben den ausgewiesenen Fahrwegen.